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Forschungsreport Seuchen

(Bundesministerium für Verbraucherschutz und Landwirtschaft)

 

VETERINÄRNETZ HESSEN

 

VORSORGE


Amtstierärzte beraten MKS in Fulda

Auf den Ernstfall vorbereiten

Größte Gefahr der Maul- und Klauenseuche wirtschaftlicher Schaden

 

Von Christoph von Gallera

GIESSEN/FULDA. "Wir stehen Gewehr bei Fuß", meinte Dr. Dieter Schünemann zur aktuellen Lage im Fall der Maul- und Klauenseuche am Rande eines kurzfristig einberufenen Seminars des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte in Fulda. Schünemann, stellvertretender Leiter des Gießener Veterinäramtes war dorthin gefahren, um sich ein Bild für den Fall der Fälle zu verschaffen.

"Man kann das ganze schon als eine Art Ausnahmezustand beschreiben, wenn es denn ernst wird", unterstrich der Gießener Veterinär die Lage. Es habe schon vorbereitende Gespräche mit der Feuerwehr gegeben, im Regierungspräsidium liege ein Notfallplan vor, wie im Ernstfall reagiert werden könne.

WARNUNG VOR HYSTERIE BILD v.Gallera

Wie dieser Ernstfall aussehen könnte, beschrieb Dr. Jochen Werder, Berufskollege Schünemanns aus Augsburg. Im Oktober 2000 hatte es eine länderübergreifende Übung zwischen Tirol, Baden-Württemberg und Bayern gegeben. Um den Rahmen überschaubar zu halten, wurde das Übungsgebiet auf die Landkreise Oberallgäu, Ostallgäu, Unterallgäu und Lindau beschränkt mit einer Schutzzone, die Baden-Württember und Tirol mit berührte.

Wie Werder berichtete, hätten im Ernstfall in diesem "relativ kleinen Gebiet allein rund eine halbe Million Klauentiere betreut werden müssen." Von 526 168 Tieren seien dies allein 253087 Milchkühe gewesen. Allein daraus hätte sich ein täglicher Schaden von rund 280000 Mark ergeben. Werder sprach mit dem Hinweis auf die wirtschaftlichen Konsequenzen eines der Kernprobleme der Maul-und Klauenseuche an. "Es geht im wesentlichen um die Handelssperren und die Verbraucherreaktionen, die im Begleitfeld der Krankheit erscheinen", meinte Werder. Durch das hermetische Abriegeln der betroffenen Betriebe von ihrer Umwelt und darüber hinaus die Kontrolle in eine Radius zwischen zwei und zehn Kilometern ergäben sich tief greifende Konsequenzen.

 

"Der Erreger ist für den Menschen eigentlich ungefährlich", betonte Dr. Hartmut Schlüter vom Institut für Epidemiologie der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Wusterhausen. Die Gefährlichkeit des Virus ergebe sich im Grunde aus der Reaktionen von Nachbarstaaten auf ein MKS-befallenes Land.

Im Gegensatz zu den Vorsorgemaßnahmen, die im äußersten Fall manche Veterinärämter sogar über den Einsatz der Bundeswehr nachdenken lassen, wie Dr. Klaus Friedel, Amtstierarzt im Landkreis Osnabrück sagte, herrschen in Praktikerkreisen zum Teil andere Ansichten. "Wenn früher die Seuche im Stall auftrat, hat man Speichel vom befallenen Tier genommen und die Herde duchseucht. Spätestens zwei Wochen später war die Angelegenheit ausgestanden", lauteten Kommentare am Rande des MKS-Seminars .

 

Wahnsinn oder Methode?

 

"Die besondere Bedeutung der MKS beruht außer auf ihrer hohen Ansteckungsfähigkeit auf den wirtschaftlichen Verlusten, die eine Einschleppung hervorruft. Diese resultieren nicht zuletzt aus den Maßnahmen, die zur Bekämpfung der Seuche erforderlich sind", heißt es ganz offen in einer Internet-Information des Bundesverbraucher- undVorsorge Bild:v.Gallera landwirtschaftsministeriums unter der Rubrik Forschungsreport. Hier offenbart sich im Grunde der Wahnsinn, den diese Methode hat. Ganz offen wird von den hohen Wirtschaftsschäden gesprochen, die durch Exportverluste eintreten können, sobald in einem Land die Maul- und Klauenseuche auftritt. Und hinzu kommen die Kosten für die Bekämpfung. Für den Menschen ist MKS nicht gefährlich. Von rasender Schnelligkeit der Verbreitung ist die Rede. Begünstigt durch den Tourismus. Gewiss! Und krank werden fast alle Tiere im Bestand. Auch richtig! Aber verenden? Drei Prozent im Schnitt heißt es auf dem Merkblatt des Landratsamtes im bayrischen Lichtenfels. Sicherlich ist MKS unangenehm und schmerzhaft für die betroffenen Tiere, dass denen geholfen werden muss, auch klar. Aber ganze Bestände aus lauter Hysterie am Ende abschlachten, keulen oder wie auch immer dieser Wahnsinn genannt wird? Vorschlag:an die Verantwortlichen: Wenn ihr anscheinend Geld zuviel in Euren Kassen habt, dann gebt es aus für eine vernünftige Agrar- und Verbraucherpolitik

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